INET in London
Heute fand in London eine europäische INET statt. Die früher mit mehr 2000 Teilnehmern weltweit angelegten Konferenzen von ISOC wurden in den letzten Jahre durch regionale Veranstaltungen mit meist eintägiger Dauer abgelöst. Weitere vier INETs stehen allein in diesem Jahr noch in anderen Teilen der Welt auf dem Kalender.
Die Veranstaltung begann nach den eröffnenden Worten von Jon McNerny mit einem Grußwort per Video der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und EU-Kommissarin für die Digital Agenda Neelie Kroes, die kräftig die Werbetrommel für eine weitere Verbreitung von Breitband-Internet-Zugängen für alle EU-Bürger warb.
Die weiteren Vorträge des Vormittags beschäftigten sich mit der drohenden Verknappung von IPv4-Adressen, der Notwendigkeit von IPv6 und dem dabei beobachteten Nachhinken Großbritanniens (und auch Europas) gegenüber Asien in dieser Entwicklung. Weitere Themen waren Net-Neutrality und Traffic-Steuerung (traffic-shaping) und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Zukunft des Internets.
Der Nachmittag war der Sicherheit im Internet gewidmet. Der Bogen spannte sich von Erfahrungen aus dem Umfeld der Barclays Bank über die Möglichkeiten von Vorteile von Trust-Verfahren wie oauth (open authentication, eine relativ junge Entwicklung bei der IETF). Das Thema wurde von einem Panel, das die unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungen an Sicherheit aus Sicht von Regulierungsbehörde, ISP, Hersteller und Anwender gegenüberstelle weiter fortgeführt.
Der Tag wurde begleitet von vier neuen sehenswerten Animationsfilmen, die in jeweils wenigen Minuten die von ISOC derzeit als möglich erachteten (oder wohl eher befürchteten) Visionen für mögliche drohende Varianten der zukünftigen Entwicklung im Internet darstellen, falls jetzt die falschen Pfade eingeschlagen werden.
Die Videos kann man sich unter ISOC-Videos ansehen und auch dort direkt kommentieren.